2017 – Ein sportlicher Jahresrückblick”

Verschwitzte Kleidung

Es begann im Spätsommer des Jahres 2016, während eines unschuldigen Spaziergangs, als meine Frau mich dazu motivierte eine kurze Wegstrecke, bis zur nächsten Bank, nur einige wenige hundert Meter, laufend, also nicht ruhig schlendernd, zurück zu legen. Bei eben dieser Bank angekommen erfüllte mich sofort das Verlangen mich auf eben diese nieder zu lassen und dort auf der Stelle zu sterben. Zu meiner Verteidigung, der Weg war ansteigend und ich hatte seit Jahren kein Sport mehr getrieben.

Seit diesen Tagen bewege ich mich nun also laufender Weise fort, anfangs noch mit schicken, offenen Sandalen, kurzer Cargohose und Schlabber-T-Shirt, später dann mit sportlichen Straßenschuhen, welche durch alte Laufschuhe abgelöst wurden, die ich noch im Keller gefunden hatte, bis ich bei den Wunderwerken schweizer Ingenieurskunst ankam, die ich zz. mit großer Freude trage, sowie Funktionswäsche und den langen Kompressionsstrümpfen, die in meinem Heimatdorf immer wieder für Gesprächsstoff sorgen.

Auch meine sportliche Leistungsfähigkeit hat sich seit diesen frühen Tagen um einiges verändert. Meine Anfänge hatte ich ja bereits beschrieben. Mein Tempo entsprach in etwa der Kategorie “Achtung Schnecke, jetzt komme ich” und hat sich inzwischen zu “Hey, in einer Spielstraße solltest du mich nicht überholen können” gesteigert. Auch die zurück gelegten Distanzen haben sich verändert, wenn ich auch noch nicht solche Wegstrecken zurück gelegt habe, die mit griechischen Städtenamen bezeichnet werden.

Was habe ich nicht alles seit diesen zarten Anfängen erlebt? Sonne, Regen und Schnee, erbarmungslose Hitze und schlotternde Kälte. Nichts hat mich aufgehalten. Ich bin gelaufen.

Nun liegt also das erste voller Kalenderjahr als Läufer hinter mir. Zeit zu bilanzieren. Was habe ich erreicht?

Ich habe mir 128 Mal die Laufschuhe zugeschnürt und dabei eine Distanz zurück gelegt, die dem 57.840-fachen der Entfernung Couch-Kühlschrank und zurück entspricht. Dabei habe ich den Gegenwert von 75 Chipstüten verbrannt. Drei Tage und 7 Stunden war ich dafür auf den Straßen und Wegen in und um Kapellen unterwegs. Ich habe den inneren Schweinehund besiegt, Schmerzen überwunden und mich meinen größten Ängsten gestellt: Nicht angeleinten Hunden.

Ich kann auf das Erreichte stolz sein. Ich gehöre nicht mehr zu den Spiegeleier-Männern, mein BMI ist sehr nahe an den normal gewichtigen Bereich heran gekommen und Treppen steigen ist für mich inzwischen kein Hochleistungssport mehr. Alles in Allem geht es mir körperlich besser als vor einem Jahr.

Ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringen wird. Meine Ziele habe ich mir schon gesetzt. Eine griechische Stadt ist noch nicht dabei, muss aber auch nicht. Ich bin doch noch jung und will ja im nächsten Jahr noch was zu schreiben haben.

#laufen